Schiffweiler Bergbauwege
Drei Wege erschließen die industriekulturelle Vergangenheit der Gemeinde Schiffweiler.
Hauptanliegen der Schiffweiler Bergbauwege ist es, die Thematik des Bergbaus in Schiffweiler in all ihren Facetten und mit allen ihren Auswirkungen auf Menschen und Landschaften darzustellen.
Neben der technischen Seite der Bergwerksbetriebe und der bergbaulichen Aktivitäten zeigen die Schiffweiler Bergbauwege auch das bergbauliche Siedlungs- und Sozialwesen, die geologischen Sachverhalte, den bergbaubedingten Landschaftswandel – gerade am Beispiel der Redener Halde – sowie die Aspekte der Kunst und der Kultur im Bergbau. Diese Vielfalt an orts- und grubenspezifischen Objekten machen den Reiz der Schiffweiler Bergbauwege aus, vermitteln aber auch Grundsätzliches über den Steinkohlenbergbau im Saarland.
Grubenlok vor der Nachbildung des Redener Grubenmundlochs
Der Bergbauweg A ist dem Grubenstandort Reden gewidmet und führt über 15 Stationen und insgesamt 8 Kilometer. Anfangspunkt unseres Rundweges ist der Marktplatz von Landsweiler-Reden. Den Eingang Klinkenthalhalle ziert eine Seilscheibenhälfte, die auf die große Bergbautradition des Ortes hinweist. Über die Kreisstraße erreichen wir eine unmittelbar hinter der Mehrzweckhalle beginnende Grünanlage. Im Jahre 1999 hat die Gemeinde Schiffweiler hier in der Tal-Aue des Klinkenbaches die Eingangsarchitektur des am 1. Juli 1846 angehauenen Reden-Stollens (A1) wieder aufstellen lassen. Die Lage des Stolleneingangs ist dokumentiert, es liegen aber keine Darstellungen vom Aussehen der Mundlocharchitektur vor. Die Rekonstruktion ist dennoch wichtig, erinnert sie doch an das bergbauliche Zeugnis, das den Beginn der Grube Reden markiert.
Von besonderer bergbaugeschichtlicher und industriekultureller Bedeutung ist die in der Bahnhofstraße Nr. 28 stehende Berginspektion (A4) aus dem Jahr 1866. Der Bau ist eines der wichtigsten Dokumente der Verwaltungstätigkeit im Saarbergbau. Beim Hinweisschild "Schützenverein Hubertus Landsweiler" verlassen wir die Bahnhofstraße und steigen hinab in das Tal des Klinkenbaches, der auch in diesem Landschaftsteil in unterirdische Rohre gelegt ist. Ein malerischer, geradezu verwunschen wirkender Ort erschließt sich uns. Große alte Bäume (A5) stehen hier, zum Teil bilden sie lange, parallele Reihen. Hier im Klinkental fanden vor fast hundert Jahren die traditionellen Bergfeste statt. Damals waren unter den schattenspendenden Bäumen Tische und Bänke aufgestellt und einen Tag lang "stand das Revier Kopf". Heute weisen nur noch vereinzelte Spuren darauf hin, dass Tausende von Bergleuten hier ihre Freizeit verbrachten und sich dabei von den Mühen der Arbeit erholten.
Links an der Bogenschießanlage vorbei führt der Fußweg hinauf zur Kreisstraße, in die wir nach links einbiegen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite erwartet uns eine aus zehn Bergarbeiterhäusern bestehende Zeilenbebauung (A6). Die Mietshäuser dokumentieren zwei Epochen des Saarbergbaus. Aus der Zeit der Mines Domaniales Francaises stammen die Doppelhäuser, also die für zwei Mietparteien konzipierten Gebäude. Die nach funktionalen Gesichtspunkten gestalteten schlichten Vierfamilienhäuser sind hingegen allesamt nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden.
Beachtung verdient auch die auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindliche Denkmalanlage (A10). Die Grube Reden war im 19. und im frühen 20. Jahrhundert wiederholt von Grubenunglücken betroffen, Gefürchtet waren vor allem die "schlagenden Wetter", wie das hochexplosive Gemisch aus Sauerstoff und Kohlenwasserstoff (Methangas) bezeichnet wird. Zwei Denkmäler halten die Erinnerung an die beiden folgenreichsten Katastrophen auf dem Bergwerk wach, an das Unglück vom 20. Oktober 1864, bei dem 34 Bergleute verunglückten und an das Unglück vom 28. Januar 1907, bei dem 150 Bergleute ihr Leben verloren. Dieses Grubenunglück zählt zu den schwersten in der Geschichte des Deutschen Bergbaus.
Denkmäler zum Gedenken an die Grubenunglücke 1907 und 1864
Das Verwaltungs- und Kauengebäude der Grube Reden (A 9) beherbergt heute verschiedene Landesbehörden, im sogenannten Lampensaal ist eine ständige Ausstellung „Geologie der Region“ zu Hause und das Steigerbüro 2 neben dem Zechensaal dient als Trauzimmer.
Hinter dem Zechengebäude führt der Alexander-von-Humboldt-Weg zu den Wassergärten und weiter zu „Gondwana - Das Prähistorium“. Ausgehend vom Alexander-von-Humboldt-Weg bietet sich die Möglichkeit, die mächtige Halde hoch zu wandern oder an der Halde vorbei zum Brönnchesthalweiher, um den der neu gestaltete Skaterweg führt. Hinter der mächtigen Bergehalde führt der Weg hinab zur Werkssiedlung Madenfelderhof (A14).
Die Kolonie, die heute ganz im Schatten der großen Halde liegt, gilt als das beste Beispiel einer Mietshaussiedlung aus der Verwaltungszeit der Mines Domaniales Francaises im gesamten Saarrevier und steht entsprechend unter Denkmalschutz. Baubeginn war im Sommer des Jahres 1920. Schon im Frühjahr des folgenden Jahres zogen die ersten "Kolonisten" ein. Im Jahr 1922 war schließlich die gesamte Siedlung bewohnt. Insgesamt besteht die Werkssiedlung Madenfelderhof aus 40 Doppelhäusern, die sich auf zwei Straßenzüge verteilen.
Über die Saarbrücker Straße führt der Weg wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Über 15 Stationen und etwa 7 Kilometer führt der Bergbauweg Heiligenwald, deren Anfangs- und Endpunkt die Grube Itzenplitz ist. Zwar sind die Förderseile an den beiden erhalten gebliebenen Fördergerüsten abgelegt, dennoch ist das Erscheinungsbild der Itzenplitzer Tagesanlagen (B1) eindrucksvoll.
Im Talgrund stehen die im Jahr 1957 aufgestellten Fördereinrichtungen des Schachtes II, das Fördergerüst, ein Produkt der Saarbrücker Firma Arnoth und Bäcker, ist ein sogenanntes "Deutsches Strebengerüst" in Vollwandprofil-Bauweise. Im Hangbereich bilden das neuzeitliche Ventilatoren- und Kompressorenhaus, die Fördereinrichtungen von Schacht III und die elektrische Zentrale, das Schalthaus, eine geschlossene Bauzeile. Von herausgehobenem Interesse ist das Fördergerüst Itzenplitz III. Im Jahre 1886 von der Neunkircher Stahlbaufirma Eduard Böcking errichtet, ist es heute das älteste erhaltene Seilscheibengerüst des Saarbergbaus. Die feingliedrige, 13 Meter hohe Stahlfachwerkkonstruktion ist nahezu unverändert geblieben. Das aus den 1880er Jahren stammende Schalthaus komplettiert das Ensemble. Von den übrigen Tagesanlagen auf dem Grubengelände verdient die 1910 errichtete zweiteilige Kaue, das Belegschaftsbad, Beachtung. Hier entwickelt sich neues Leben in den alten Waschkauen, es entsteht ein neues wirtschaftliches Zentrum in Heiligenwald.
Reste der frühen bergbaulichen Aktivitäten sind die überall im Wald anzutreffenden Kohlelöcher. Am Ende der kohleführenden Schichten, der Flöze, die an der Tagesoberfläche ausstrichen, gingen die Kohlengräber mit primitivem Gezähe, zumeist Feldhacken und Spaten, in den Berg. Die Orte wurden so lange genutzt, bis die Flöze mit den damaligen technischen Mitteln nicht weiter abgebaut werden konnten und zusammenbrachen oder aber die entstandenen Hohlformen voll Wasser liefen
Durch wildes Kohlen graben entstandenes trichter- oder grabenförmigen Kohleloch, ein sogenanntes: Pingen
Die im Zuge dieses "wilden Kohlegrabens am Flözausgehenden" entstandenen trichter- oder grabenförmigen Kohlelöcher werden "Pingen" genannt. Hier im Raum Merchweiler-Heiligenwald haben sich zwischen dem Altsteigerhaus und dem Itzenplitzer Weiher über 350 solcher Hohlformen erhalten, die als Zeugnisse der frühen Kohlegewinnung gelten. Es bedarf jedoch des Hinweises, dass in den Notjahren des Zweiten Weltkrieges bis hinein in die 1960er Jahre in diesem Waldgebiet nochmals nach dieser überlieferten Gewinnungsmethode nach Kohlen gegraben worden ist. So erklärt sich auch der gute Erhaltungszustand vieler der hier lokalisierbaren Pingen. Ein erstes Pingenfeld (B4) erstreckt sich rechts unseres Weges zwischen den Itzenplitzer Tagesanlagen und einer Pferdekoppel. Nach Erreichen der Rußhütter Straße biegen wir hinter dem Haus Nr, 6 nach links in den befestigten Waldweg ab. Rechts dieses Weges liegt das größte und aussagekräftigste Pingenensemble (B5) in diesem Waldgebiet. Kurz vor Erreichen des Parkplatzes "Fünffingerweg" an der Itzenplitzstraße steigen wir über einen gut erhaltenen Hohlweg (B6) wieder talwärts. Bis zu vier Meter ist jener in das Waldrelief eingekerbt. Durch die Hohlwege erfolgte der Abtransport der Kohlen. Mit Pferdefuhrwerken, Handwagen oder Schubkarren wurden sie zu den Sammel- und Verladeplätzen gebracht.
An der Einmündung der Wemmetsweilerstraße in die Itzenplitzstraße bietet sich nochmals ein guter Blick auf die Tagesanlagen der Grube Itzenplitz. Vorbei an der Sachsenkreuzhalle und dem alten Schulhaus, das heute als weiterführende Schule genutzt wird, erreichen wir die evangelische Kirche. Diese ist aus einem vom Bergfiskus 1868 gestifteten Betsaal (B8) hervorgegangen. 400 Bergleute fanden in ihm Platz. Der Betsaal blieb bis zum Jahr 1906 im Besitz der Königlichen Bergbehörde. Anschließend wurde er der Pfarrei übereignet, die den Turm anbauen ließ.
Weiter geht es über die Laurentiusstraße zur Kaiserstraße. Diese steigt steil an. Wir befinden uns im "Kleinen Heiligenwald", wo um 1857 ein starker Ansiedlungsboom eingesetzt hatte. Viele Bergarbeiter wollten in Heiligenwald sesshaft werden und beantragten den Bau eines sogenannten Prämienhauses. Seit dem Jahr 1842 wurden unverzinsliche, später geringverzinsliche Bauprämien aus der Knappschaftskasse, später aus der Staatskasse, an Bergleute zum Bau von Häusern in Grubennähe gewährt. Bauwillige erhielten je nach erforderlicher Größe und beabsichtigtem Nutzen vorgefertigte Baupläne und Bauland. Dieses von Bergrat Leopold Sello entwickelte Konzept des fiskalisch geförderten Prämienhauses hatte zum Ziel, den Bergwerken langfristig einen ausreichenden Arbeiterstamm zu sichern. Deswegen stand es in erster Linie aktiven und verheirateten Bergleuten offen. Das Konzept und weitere Auflagen führten zu einer starken Bindung des Bergmanns an seinen Arbeitgeber und zu einer extremen Abhängigkeit, Trotzdem belegte die Statistik den Erfolg des fiskalischen Prämienhaussystems. Zwischen 1842 und 1918 wurden im Saarrevier fast 8.000 Prämienhäuser errichtet. Trotz vielfältiger Umbauten sind die auf der rechten Straßenseite stehenden Gebäude noch gut als Prämienhäuser erkennbar, zeigen aber unterschiedliche Ausprägungen. Weiter geht der Weg den Berg hinauf zum Friedhof, hier findet sich rechts des Hauptweges ein Gräberfeld mit einem Gedenkstein, der an die 20 Knappen erinnert, die bei der Schlagwetterexplosion des Jahres 1907 auf der Grube Reden zu Tode kamen. Wieder zurück auf der Pestalozzistraße gehen wir zum Haus Nr. 132 und nehmen den abwärts führenden Fußweg, der zur Siedlung Sonnenberg (B13) führt. Hier entstanden 1912 in zwei Häuserzeilen 20 Doppelhäuser. Nach dem ersten Weltkrieg ergänzte die französische Grubenverwaltung um weitere Mietsdoppelhäuser.
Nun führt der Fußweg wieder den Hang hinauf zur Kaiserstraße. Auf halber Höhe bietet sich ein großartiger Blick (B14) auf die Anlage der Grube Reden und die mächtige Bergehalde. Links dem Verlauf der Kaiserstraße folgend, erreicht man den Abzweig “Verein für deutsche Schäferhunde“. Diesem folgend, erreicht man die Straße „In den Akazien“ mit den beiden Doppelhäusern Nr. 9/11 und Nr. 13/15 (B15). Im Tal stoßen wir wieder auf die Itzenplitzstraße. Wirtschaften, Geschäfte und Bürgerhäuser prägten einst das Straßenbild, in Höhe des Betsaales biegen wir wieder in die Straße „Am Itzenplitzer Weiher“ ein und befinden uns wieder im Bereich der Grube Itzenplitz.
Marcel Bertrand Schacht
Hier einige Objekte des Weges:
Im Kohlwald ist nachweislich bereits im 15. Jahrhundert nach Steinkohlen gegraben worden. Der Waldweg von Landsweiler-Reden kommend, führt vorbei am Waldstadion und endet in Bauershaus, einem alten Forsthausplatz. Im Jahre 1883 war hier eine erste Schachtanlage angeschlagen worden. Aus ihr ist die Schachtanlage Gegenort (C27) hervorgegangen, die im Jahre 1958 in Betrieb genommen und in den 1980er Jahren stillgelegt wurde. Im Zuge des Aufbaus der Neunkircher Grubenwege waren die erhalten gebliebenen Anlagenteile systematisch restauriert und in Teilen auch ergänzt worden. Zur Besichtigung freigegeben sind seitdem das Fördergerüst mit der Schachthalle und das Maschinenhaus, in dem sich ein elektrisches Förderaggregat befindet. Wichtigstes Anlagenteil ist zweifelsfrei das 24 m hohe Fördergerüst. Die in Stahlfachwerk ausgeführte filigrane Eisenkonstruktion der "Bauart Saar" ist ein Produkt der Saarbrücker Firma Seibert. Das im Jahre 1900 hergestellte Gerüst stand ursprünglich über Schacht III der Grube Frankenholz in Höchen und wurde 1959/60 nach Bauershaus umgesetzt. Heute ist es das drittälteste im Saarrevier. Die Schachthalle ist in den Sommermonaten eine beliebte Location um große Feste zu feiern.
Von Bauershaus aus erreichen wir über die Schiffweiler- und die Kohlwaldstraße das Gelände der ehemaligen Marcel Bertrand-Schächte (C28), die bereits wieder auf Schiffweiler Gemarkung liegen und deswegen früher auch die Bezeichnung "Schiffweiler Schächte" trugen. Von der Nebenanlage der Wiebelskircher Grube Kohlwald haben sich lediglich die Hangstützmauer und die Schachthalde erhalten. Der Schachtstandort war im Jahre 1923 begonnen worden. Er sollte den Abbau von noch ca. 69 Millionen Tonnen abbauwürdiger Flammkohle, die unter Schiffweiler lagerten, möglich machen. Der Schacht I wurde am 17. September 1928 in Betrieb genommen. Im Jahre 1943 begannen die Teufarbeiten am Schacht II. Nach Schließung der Grube Kohlwald als selbständige Förderanlage im Jahre 1966 und der Übergabe der Schiffweiler Schächte an die Grube Reden verlor die Grube rasch an Bedeutung. Zwischen 1981 und 1983 wurden die Schächte verfüllt und die Schachtböcke demontiert. Die Silhouette des ehemaligen Schiffweiler Bergbausymbols wird dennoch in Erinnerung bleiben, denn der Schiffweiler Maler Walter Bernstein hat sie oft als Vorlage für seine Bilder benutzt
In Schiffweiler liegt in der Rathausstraße das Gebäudeensemble Rathausstraße Nr. 9, 9a, 11 und 13 umfasst den Bereich, in dem in Schiffweiler seit dem frühen 19. Jahrhunderts soziale, kulturelle und verwaltende Einrichtungen nebeneinander konzentriert lagen. Rathaus, Schule und Pfarrhaus (03) bildeten den Mittelpunkt der Gemeinde. An das Gebäude Nr, 9, das "Rathaus-Schulhaus" von 1876-79, schließt sich das Haus Nr. 9a, das ehemalige Schulhaus von 1820, an. Es folgt in der Rathausstraße 11 der zweiteilige Baukörper des Rathauses. Der ältere Teil stammt aus den Jahren 1878/79, der jüngere Anbau von 1913 ist mit Sandsteingliederungen verputzt. Das Katholische Pfarrhaus in der Rathausstraße Nr. 13, ein 1905 entstandener Sandsteinbau komplettiert die Gebäudegruppe.
Das Rathausensemble umfasst in Schiffweiler den Bereich in dem seit dem frühen 19. Jahrhundert soziale, kulturelle und verwaltende Einrichtungen auf engstem Raum konzentriert waren. Alle Bauten weisen einen besonderen historischen Wert auf, zusammengenommen besitzen sie einen hohen ortsgeschichtlichen Rang. Auch in Schiffweiler finden sich Zeugnisse bergbaulicher Siedlungsstruktur, so in der Gasstraße und in der Mühlbachstraße.
Vom Rathausensemble ausgehend, kann der Wanderer über die Hauptstraße in Richtung Landsweiler-Reden gehen, um dort linker Hand in die Gasstraße einzubiegen. Hier bilden die Häuser Nr. 12 / 14 /16/18 und 20 eine geschlossene Reihe von Prämienhäusern, die aus der Zeit der Jahrhundertwende stammen. Nach der Einmündung der Gasstraße in die Mühlbachstraße erreicht man die Eisenbahnbrücke (C35). Der 1875 erbaute Viadukt ist ein Wahrzeichen von Schiffweiler. Unmittelbar nach dem Sportplatz führt ein Fußweg zum Altmühlerweiher. Den Weiher links liegen lassend, führt der Weg durch die Rombach nach Heiligenwald in die Margarethenstraße.
Dort erwartet uns die Kolonie (C36). Im Jahre 1902 hatte das Bergwerk Reden am Nordabhang des Hüngersberges die Siedlung Hüngersberg an der Straße nach Graulheck und Leopoldsthal als eigenständigen Ortsteil, genannt die Kolonie, errichten lassen. Die Siedlung bestand aus 32 Doppelhäusern, in denen 64 Arbeiterfamilien untergebracht waren. Alle Wohnungen hatten eine Küche, zwei Zimmer und zwei Mansarden, Zu jeder Wohneinheit gehörte ein Ökonomiegebäude und ein Garten. Den Namen "Margarethenstraße" erhielt sie nach der Frau des Bergrats Margarethe Liesenhof. Die Eingesessenen sahen die "Kolonijer" als Störenfriede an, die, so der abfällige Kommentar eines Zeitgenossen - nichts im Hause hatten als schwarzen Kaffee, Brot und Kartoffeln, und von Milch, Butter, Käse keine Rede.